Korallenriff Projekt

Das Korallenriff Projekt

nachdem ich schon so oft davon erzählt habe, wird es Zeit, Bilder und Hintergrundinformation auf dieser Webseite zu zeigen. Hier ist erst mal eins von den fast 40 Fotos, die ich bei der Ausstellung im Frieder Burda Museum in Baden-Baden gemacht habe.

Diese Ausstellung hatte ich in den Osterferien besucht und war dermassen beeindruckt, daß ich so etwas auch in meinem Kunstkiosk zeigen möchte. Näheres zu der Ausstellung in Baden-Baden, die leider schon zuende ist, kann man im Internet unter „MARGARET UND CHRISTINE WERTHEIM – Wert und Wandel der Korallen – 29.01.2022 – 26.06.2022“ nachlesen. Da muß man jetzt nach dem Ende der Ausstellung auf der Museumsseite unter Rückblick suchen.
Ich habe dann weitergesucht und einige Youtube Videos gefunden: z.B. „Artist Talk mit Christine und Margaret Wertheim (in englischer Sprache)“; besonders gefallen hat mir ein TED Youtube Video „Margaret Wertheim über die wunderschöne Mathematik der Korallen (und des Häkelns)“vom 20.04.2009. Der Untertitel in der deutschen Version lautet: „Margaret Wertheim leitet ein Projekt, bei dem die Geschöpfe der Korallenriffe durch eine Häkeltechnik neu erschaffen werden, die von einem Mathematiker erfunden wurde. Es feiert die Wunder des Riffs und taucht tief ein in die hyperbolische Geometrie der Korallenbildung.“ (Google Übersetzung!) diese Seite ist auch in Englisch, aber ich habe dazu deutsche Untertitel aufrufen können. Versucht es selbst auch mal damit. Und rechts neben dieser Youtube Video Seite auf meinem PC tauchen noch einige weitere Videos mit Margaret Wertheim auf. Schaut sie Euch auch an, es lohnt sich.

In dem TED Video erklärt Margaret Wertheim auf wunderbare Weise, wie sie auf die Idee mit den gehäkelten Korallenriffen gekommen ist. Sie ist Wissenschaftsjournalistin und hatte von der Mathematik Professorin aus Riga, Dr Daina Taimina gehört, die in den 90er Jahren erkannt hat, daß sich ‚hyperbolische Geometrie‘ sehr gut durch Häkeln darstellen läßt. Diese Frau hatte in ihrer eigenen Schulzeit Probleme mit der Mathematik, bis sie beim Handarbeiten festgestellt hat, daß sich die hyperbolische Geometrie sehr einfach durchs Häkeln greifbar darstellen läßt. Männliche Wissenschaftler haben seit ein paar hundert Jahren versucht, solche Gleichungen darzustellen, ohne sichtbaren Erfolg. Margaret Wertheim spricht so schön darüber, daß sie ihre Zuhörer auf den geistigen Horizont von Wasser Nacktschnecken bringen möchte, die solche Strukturen schon seit Millionen von Jahren praktizieren. Da auch wir nicht täglich solchen Nacktschnecken begegnen, reicht es aus, sich mal Grünkohlblätter anzuschauen. Besser kann das Margaret Wertheim in dem TED und noch anderen Videos erklären.

Als Dr Daina Taimina ihre Erkenntnis in Wissenschaftsjournalen veröffentlichen wollte, hat man sie zunächst abgewiesen. So was Banales paßte nicht in höchst angesehene Journale. Interessant ist aber, daß heutzutage Mathematiker und Lehrer in Youtube Videos, die hyperbolische Geometrie unter anderem mit Hilfe von Häkelmodellen erklären.
Mit diesem Korallenriff Projekt möchte Margaret Wertheim – zusammen mit ihrer Zwillingsschwester Christine – die Trennung zwischen den verschiedenen Wissenschaften – Mathematik, Biologie und Umweltschutz und uralten „Frauen“ techniken aufheben. Mit ihrer Schwester zusammen hat sie in Los Angeles das „Institute for Figuring“ IFF gegründet, sie nennen es einen „Spieltank“ (playtank) in Abgrenzung zu den ehrenwerten „thinktanks“, die sich oft abgehoben von der Umwelt bilden.
Das gefällt mir auch und daran möchte ich mich gerne beteiligen und deshalb lade ich Menschen, nicht nur Frauen, ein, sich an diesem Projekt zu beteiligen. Häkeln haben wir älteren Menschen noch früher in der Schule kennen gelernt und es läßt sich leicht wieder auffrischen. Außerdem macht Handarbeiten mit anderen zusammen mehr Spaß. Deshalb habe ich im Rahmen der ZWAR Gruppe Buer einen Häkelkreis ins Leben gerufen. Das erste mal hatten wir uns am Dienstag, den 21. Juni 2022 um 18 Uhr hier im Kunstkiosk getroffen und haben uns für den 19. Juli 2022 um 18 Uhr erneut verabredet. Neue Teilnehmer*innen sind willkommen. Ich habe auch ein paar Muster zum Häkeln und Wolle und andere Materialien und Häkelnadeln zur Verfügung, wenn Bedarf besteht. Ihr könnt eigene Wolle und Garne mit bringen oder Garne benutzen, die mir andere Leute inzwischen geschenkt haben. Eurer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, denn auch in der Natur sind nicht alle lebendigen Formen ganz regelmäßig.
Macht mit!

Hier kann man/frau erkennen, daß den verwendeten Materialien keine Grenzen gesetzt sind.